Der verantwortungsvolle Umgang mit Wasch- und Geschirrspülmitteln zum Schutz unserer Gewässer

Themen, die uns alle beschäftigen, sind das Waschen von Wäsche und das Spülen von Geschirr und der damit verbundene Einsatz von Wasch- und Geschirrspülmitteln.
In Deutschland wurden im Jahr 2023 540.000 Tonnen Waschmittel verbraucht, was einer Menge von 6,5 kg pro Person entspricht. Hinzu kommen Weichspüler, weitere Waschhilfsmittel und Wäschepflegemittel in einer Größenordnung von 332.000 Tonnen (4 kg pro Person).
Im gleichen Zeitraum wurden 312.000 Tonnen Geschirrspülmittel (3,75 kg pro Person) verkauft, wovon 173.000 Tonnen Maschinengeschirrspülmittel (2,1 kg pro Person) ausmachen.
Einerseits wird von den eingesetzten Mitteln erwartet, dass sie die „Reinigungsziele“ vollumfänglich erreichen. Andererseits wurde es im Laufe der Zeit immer wichtiger, dass die eingesetzten Mittel im Zuge der Abwasserbehandlung möglichst vollständig biologisch abgebaut oder durch photochemische Reaktionen zersetzt werden, um die aufnehmenden Gewässer zu schonen und die Gewässerqualität nachhaltig zu verbessern.
Das zum Wäschewaschen und zum Geschirrspülen verwendete Wasser wird über die öffentliche Kanalisation zur Kläranlage abgeleitet, wo es in aufwändigen biologischen und chemischen Prozessen weiter gereinigt wird.
Nicht alle Inhaltsstoffe können in dem Abwasserreinigungsprozess vollständig abgebaut werden., so dass diese in unsere Gewässer und somit in den Wasserkreislauf gelangen.
In früheren Zeiten wurde der Einsatz von Wasch- und Geschirrspülmitteln häufig auf das Thema „Phosphat“ reduziert. In den letzten 40 Jahren ist der Phosphatverbrauch in Deutschland insbesondere durch den Einsatz von phosphatfreien Wasch- und Geschirrspülmitteln deutlich zurückgegangen, dafür werden aber eine Vielzahl anderer chemischer Mittel eingesetzt.
Durch die Verminderung des Phosphatverbrauchs und die verbesserte Abwasserbehandlung durch eine gezielte Phosphatfällung konnte die Phosphatbelastung der Gewässer mehr als halbiert werden.
Auch das Thema „Tenside“ stand im Fokus. Tenside sorgen dafür, dass die Oberflächenspannung des Wassers herabgesetzt und eine Verbindung des Wassers mit der Wäsche ermöglicht wird. Sie besitzen eine hohe Fettlösekraft. Seit 2005 muss der Nachweis der vollständigen biologischen Endabbaubarkeit für alle Tenside erbracht werden, die in Waschmitteln, Wäschebleichmitteln, Weichspülern und Reinigungsmitteln eingesetzt werden.
Einige flüssige Waschmittel enthalten jedoch Mikroplastikartikel, die nahezu nicht abbaubar sind, Diese Mikroplastikartikel landen bestenfalls durch Anhaftungen im Klärschlamm oder gelangen über den Kläranlagenablauf in das Gewässer.
Eingesetzte Duftstoffe, die keine Reinigungswirkung haben, sondern nur einen angenehmen Geruch erzeugen sollen, sind biologisch schwer abbaubar.
Auch wenn die Hersteller der Waschmittel anderes suggerieren, werden eigentlich nur drei Produkte benötigt:
- ein Vollwaschmittel für helle und weiße Textilien, das eine Bleiche enthält und dafür sorgt, dass die Wäsche nicht grau wird
- ein Buntwaschmittel, das keine Bleiche enthält, damit die Farben nicht ausgeblichen werden
- ein Wollwaschmittel für Wolle und Seide, das verhindert, dass Wolle verfilzt
Generell sollte der Einsatz von Waschpulver den flüssigen Waschmitteln aus Umweltschutzgründen vorgezogen werden.
Um das Ziel einer sauberen Wäsche zu erreichen, sollten die Herstellerempfehlungen zur Dosiermenge eingehalten werden. Die Hersteller machen es uns aber nicht einfach aus den Aufdrucken auf ihren Behältnissen zu erkennen, was die korrekte Dosiermenge wäre. Stattdessen werden meist höhere Dosiermengen hervorgehoben.
Wichtig für die Dosierung der richtigen Menge ist die Berücksichtigung der Wasserhärte, die bei den Gemeindewerken erfragt werden kann. Bei den Geschirrspülmaschinen kann der Wasserhärtebereich am Gerät eingestellt werden.
Eine Überdosierung bringt meistens kein besseres Wasch- oder Spülergebnis, sondern erzeugt nur höhere Kosten und eine größere Umweltbelastung.
Zusätzliche Weichspüler, die für den Wasch- und Reinigungsvorgang nicht erforderlich sind, belasten das Wasser besonders stark. Auf den Einsatz sollte nach Möglichkeit verzichtet bzw. sollten Weichspüler nur sehr sparsam eingesetzt werden.
Eine sehr interessante Dokumentation zu dem Thema „Die Tricks mit Waschmittel, Weichspüler und Co“ ist in der ARD-Mediathek verfügbar.
Bei Geschirrspülmitteln ist der Einsatz von Benzotriazol ein Thema. Dieses Mittel wird zur Korrosionsvermeidung bei Bestecken und an der Maschine eingesetzt und ist nur sehr schwer abbaubar. Es muss auf den Verpackungen nicht ausgewiesen werden. Bei der Auswahl eines Produktes mit dem Blauen Engel kann man jedoch sicher sein, dass das Mittel nicht enthalten ist. Negative Auswirkungen auf die Reinigungsleistung von Spülmitteln ohne Benzotriazol sind nicht nachweisbar.
Ein Beitrag zu diesem Thema ist bei YouTube unter dem Titel „Geschirrspülmittel – Giftstoff in vielen Produkten schädigt die Umwelt – Marktscheck SWR“ verfügbar.
Um unser Trinkwasser und unsere Gewässer zu schonen, sollte daher jeder von uns darauf achten, dass umweltschonenden Produkte bevorzugt gekauft werden und nur die notwendige Menge an Wasch- und Geschirrspülmitteln eingesetzt wird, sowie bei dem Kauf einer Wasch- oder Geschirrspülmaschine darauf geachtet wird, dass diese mit einem möglichst geringen Trinkwassereinsatz das Reinigungsziel erreichen.
