Der Weg des Schmutz- und des Niederschlagswassers

Ebenso wie es selbstverständlich ist, dass in den Haushalten rund um die Uhr Trinkwasser zur Verfügung steht, ist es auch selbstverständlich, dass das in den Haushalten „produzierte“ Abwasser und auch das anfallende Niederschlagswasser in der Regel problemlos abgeleitet wird.
Wir gehen aber davon aus, dass vielen unserer Kunden nicht umfänglich bekannt ist, was auf dem Weg des Abwassers vom Verlassen der Grundstücke bis zur Einleitung in einen sogenannten Vorfluter tatsächlich passiert.
Aus diesem Grund wollen wir Ihnen kurz den Weg des Abwassers und den damit verbundenen Aufwand erläutern.
Damit das Schmutzwasser und das Niederschlagswasser von den Grundstücken und Straßen abgeleitet werden kann, wurden in vielen Ortsteilen der Gemeinde Gerstungen in den letzten Jahrzehnten sogenannte Trennsysteme aufgebaut, d.h. in den Straßen wurden in der Regel zwei separate Kanäle verlegt. Ein Kanal dient der Ableitung des Schmutzwassers, der andere Kanal dient der Ableitung des Niederschlagswassers. Aus der Menge des abzuleitenden Abwassers resultiert der zu verlegende Rohrquerschnitt. Für die Ableitung des Schmutzwassers wird in der Regel ein Kanal mit einem Durchmesser von 200 mm verlegt. Für die Ableitung des Niederschlagswassers gehen die Dimensionen von 200 mm bis 1.200 mm.
Die Regenwasserkanäle führen nach Möglichkeit ohne weitere Behandlung des Wassers direkt in einen Vorfluter, z. B. in einen Bach oder in die Werra.
Die Schmutzwasserkanäle führen zu einer der drei Kläranlagen, die sich in Gerstungen, Marksuhl und Förtha befinden.
Da aber nicht alle Kanäle im freien Gefälle bis zur Kläranlage geführt werden können, muss das Abwasser an einigen Punkten mit Hilfe einer Pumpstation weitertransportiert werden. Diese Pumpen müssen alles, was sich im Abwasser befindet, transportieren.
Wenn das Abwasser die Kläranlage erreicht, wird das Abwasser erneut mit Hilfe von Pumpen über einen Rechen und einen Sandfang transportiert. Der Rechen entfernt alle festen Bestandteile, die sich im Abwasser befinden, damit nach Möglichkeit nur noch reines Abwasser in den weiteren Klärprozess gelangt. Im Sandfang werden Sandbestandteile abgeschieden. Im weiteren Klärprozess werden solche Stoffe wie z.B. Ammonium-Stickstoff und Phosphate durch eine gezielte Belüftung des Abwassers und die Zugabe von Fällmitteln reduziert, damit das gereinigte Abwasser bei der Einleitung in das Gewässer dessen Qualität nicht negativ beeinträchtigt.
Um diese Kanäle und Kläranlagen zu errichten und zu betreiben, sind erhebliche finanzielle Mittel erforderlich, die über die Abwasser- und Niederschlagswassergebühren erwirtschaftet werden müssen.
Für den gesamten Prozess werden erfahrene und gut ausgebildete Mitarbeiter benötigt.
In den Ortsteilen Förtha, Wolfsburg-Unkeroda, Eckardtshausen, Burkardtroda, Lindigshof und in einigen Teilbereichen von Oberellen und Lauchröden sind in den nächsten Jahren noch erhebliche Investitionen erforderlich, um die für die Ableitung des Schmutz- und des Niederschlagswassers erforderlichen Kanäle zu verlegen und alle Haushalte an die neu verlegten Kanäle anzuschließen.
Bei einigen Haushalten besteht leider keine Möglichkeit des Anschlusses an eine öffentliche Kanalisation. Diese Haushalte werden ihr Schmutzwasser dauerhaft in einer vollbiologischen Kleinkläranlage reinigen müssen.
Falls wir Interesse an weiteren Einzelheiten der Abwasserentsorgung geweckt haben, können Sie sich für Fragen gerne an die Mitarbeiter der Gemeindewerke wenden.


