Erster Abschnitt des neuen Radweges Gerstungen – Neustädt ist freigegeben

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Aus gutem Grund wurde die Freigabe des neuen Radwegeabschnitts von Gerstungen in Richtung Neustädt auf den 1. Juni gelegt. Dieser Tag ist traditionell der erste Badetag im Schwimmbad Gerstungen, das nun auch auf direktem Weg durch einen Radweg erreichbar ist. Zu seiner Einweihung trafen sich am Donnerstagmorgen Vertreter der Gemeinde, des Regionalvereins Werra-Wartburgregion und Radler aus der Gemeinde, die den neuen Radweg erstmals befahren wollten.

Der neue und zirka 500 Meter lange Radweg wurde als eigenständiger Radweg parallel zur Landesstraße (L1021) gebaut. Dem Bau vorangegangen war ein recht langwieriger Prozess des Aushandelns von verkehrsrechtlichen und naturschutzfachlichen Belangen, der allen Beteiligten Kompromisse abverlangt hat. Die Werraaue ist in dem Bereich zwischen Gerstungen und dem Schwimmbad Naturschutzgebiet und der Bau von Wegen nicht zulässig. Da das Naturschutzgebiet bis an die Straße heranreicht, war die gewählte Streckenführung die einzig zulässige Variante. Nun ist der Radweg gebaut und stellt eine erhebliche Verbesserung für die Sicherheit der Radfahrer zwischen Gerstungen und dem Schwimmbad sowie für den Ausbau des Radwegenetzes in der Werra-Wartburgregion dar. Bereits am Tag der Eröffnung waren zahlreiche Radfahrer und auch Rollstuhlfahrer auf dem neuen Weg unterwegs. Der Radwegebau ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde Gerstungen, des Vereins Werra-Wartburgregion und Bundesumweltministerium. In diesem Zusammenspiel hat die Gemeinde Gerstungen bereits im Jahr 2017 den Radweg als Projekt initiiert, der Werra-Wartburgregion e.V. hat ihn in das interkommunale Großprojekt zum Ausbau der Infrastrukturen für den Alltagsradverkehr aufgenommen und die Fördermittel besorgt und das Bundesumweltministerium steht dem Projekt als Fördermittelgeber zur Seite. Die Finanzierung des regionalen Großprojekts wird durch den Bund mit ca. 1,4 Mio. € gefördert. Davon entfallen 157.582€ auf den ersten Bauabschnitt des neuen Radweges Gerstungen – Neustädt. Das entspricht 70% der reinen Baukosten, die der Gemeinde in Kürze als Fördermittel zurückgezahlt werden. Für die Gesamtkosten von bisher 262.588€ für den ersten Bauabschnitt musste diese erst einmal in Vorleistung gehen.

Der zweite Bauabschnitt vom Schwimmbad bis nach Neustädt steht in der zweiten Hälfte diesen Jahres an. Für diesen Abschnitt ist mit deutlich geringeren Kosten zu rechnen, da es sich um den alltagstauglichen Ausbau eines bestehenden Weges handelt. Der zweite Radwegeabschnitt wird die Landesstraße am Schwimmbad queren und dann auf dem Weg nördlich der Bahnstrecke bis durch Neustädt geführt. Mit erfolgtem Ausbau Gerstungen – Neustädt wird das Radwegenetz der Werra-Wartburgregion um weitere 2.5km erweitert werden, die im kommenden Frühling zum Start der Radsaison eingeweiht werden sollen.

„Dieser Radweg wird in der Region nicht der letzte sein. Als Verein haben wir für die Verbesserung der Infrastrukturen und Bedingungen für den Radverkehr in der Region noch einiges vor“, sagt Sylvia Hartung die Vorstandsvorsitzende des Werra-Wartburgregion e.V. „In diesem Jahr werden auch noch Abstellanlagen an wichtigen ÖPNV-Verkehrsknotenpunkten errichtet. So zum Beispiel an den Bahnhöfen in Marksuhl und Gerstungen oder an Bushaltestellen in Rienau und in Kieselbach. Am Bahnhof Gerstungen gehören dazu auch sechs Fahrradboxen, mit denen wir die Nachfrage nach besonders sicheren Verschlussmöglichkeiten für Fahrräder testen werden. Weitere Projekte in diesem Jahr sind der Ausbau einer Straßenquerung mit Anschluss an einen bestehenden Weg zwischen Dippach und Dankmarshausen, der Ausbau eines Wegeabschnitts auf dem Suhltalradweg und die Erstellung von Informationsmaterial zum Radwegenetz der Region. Damit wird zum Ende des Jahres das Förderprojekt im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative mit einer Gesamtinvestition von über 2,7 Mio., dem Neu- oder Ausbau von 11 Radwegen, der Errichtung von Abstellanlagen an Schulen und an ÖPNV Haltepunkten und einer Informationskampagne beendet. Für den Radverkehr in der Region war dieses Förderprojekt jedoch erst der Anfang“, so Hartung weiter. „Neue Projekte für den interkommunalen Ausbau der Radwege und die damit verbundene Fördermittelakquise sind im Verein Werra-Wartburgregion bereits in Vorbereitung.“