Informationen des AZV zur Altkleiderentsorgung

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Mit der Einführung der EU-Richtlinie zur Getrenntsammlung von Alttextilien zum 01.01.2025 trat ebenso eine große Verwirrung und Verunsicherung in der Bevölkerung auf. Hohe Strafen wurden angedroht – dabei bleibt doch eigentlich alles beim Alten. In Deutschland gab es bereits vor der Einführung der neuen EU-Richtlinie ein flächendeckend funktionierendes Sammelsystem.

Zur Aufklärung der Missverständnisse machte sich der Abfallwirtschaftszweckverband Wartburgkreis – Stadt Eisenach (AZV) auf den Weg, den die Altkleidung geht. Die ALTA West GmbH mit ihrem Sitz im Ortsteil Merkers der Krayenberggemeinde hat uns einen Einblick hinter die Kulissen gewährt. Hier werden ca. 8.000 t Alttextilien jährlich angeliefert. Auf 18 Sortiertischen werden die Anlieferungen von ca. 50 Mitarbeiter*innen in unfassbare 200 Kategorien händisch sortiert. Der Aufwand ist immens, gerade im Hinblick der Gegenüberstellung von Erlösen und Kosten. Lassen sich momentan mit Alttextilien nur Centbeträge erwirtschaften, so sind es bei der Entsorgung der Sortierabfälle hunderte Euro pro Tonne.

Die Menge der Abfälle ist nach Angaben des Geschäftsführers der ALTA West GmbH, Jan Schnittler, prozentual mit der Mehrmenge der Alttextilien seit Jahresbeginn gestiegen. Im Gegenzug sind die Absatzmärkte, bis auf ein paar wenige verbliebene, weggebrochen. Es ist also wichtig, Aufklärung zur Verwertung von Textilien zu betreiben. Prinzipiell hat sich nichts daran geändert, dass nur gebrauchte oder ungebrauchte tragfähige, saubere Kleidung sowie paarweise Schuhe in die Sammelcontainer der Kleiderspende gehören. Bettwäsche, Handtücher und Haushaltswäsche kann, sofern nicht verschlissen, auch über die Altkleidercontainer der Sammlung zugeführt werden. Nicht hinein gehören kaputte, dreckige und verschlissene Kleidung oder gar Stoffreste. Ebenso können nasse Kleidungsstücke nicht wiederverwertet werden. Das ist wichtig, da uns häufig Bilder von abgelagerten Säcken vor den Sammelcontainern erreichen. Diese sind nicht wieder verwendbar.

Ein Großteil der sortierten Kleidung wird in zwei durch die ALTA West betriebenen Secondhand-Kleiderläden wieder angeboten. Weitere tragbare Altkleidung wird sortiert in Ballen verpresst und bis auf Abruf durch verschiedene Abnehmer zwischengelagert.

Aus dem Wartburgkreis wurden in der Vergangenheit um die 600 Tonnen jährlich angeliefert, wobei nicht alle gesammelten Mengen auf Grund der Vielfalt von Sammlern den Weg zu ALTA West finden.

Die aktuelle Tendenz zeigt eine Sortierrest- und Abfallquote von ca. 40%, was immerhin knapp 250 Tonnen Abfall für diese Teilmenge des Wartburgkreises bedeutet.

Anhand dieser Mengen und der fehlenden Absatzmärkte ist es kein Wunder, dass vielen Sammlern und Betreibern von Sortieranlagen die finanziellen Mittel ausgehen und der Betrieb eingestellt wird. Das System steht kurz vor dem Kollaps. Um dem vollständigen Zusammenbruch der Altkleidersammlung entgegenzuwirken, ist die Bevölkerung um Unterstützung gebeten. Es reicht aus, wenn Sie die Altkleidersammlung in dem Umfang nutzen, wie es die vergangenen Jahre erfolgreich geschehen ist. Bitte lagern Sie keine Säcke vor überfüllten Containern, sammeln Sie NUR BRAUCHBARE Altkleidung, wirken Sie der Vermüllung entgegen und wichtig – verschmutze, kaputte und nicht tragfähige Kleidung kann und soll weiter über den Restmüll entsorgt werden.

Nehmen Sie gerne die Abfallberatung in Anspruch, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind und melden Sie überfüllte Sammelstandpunkte der Gemeinde oder dem AZV.