Wie kommt das Trinkwasser in die Haushalte?

Nahezu selbstverständlich ist es, dass in den Haushalten rund um die Uhr Trinkwasser zur Verfügung steht. Viele wissen aber tatsächlich nicht, wie das Trinkwasser in die Haushalte kommt.
Aus diesem Grund wollen wir Ihnen kurz den Weg des Wassers von der Gewinnung bis in die Haushalte und den damit verbundenen Aufwand erläutern.
In der Gemeinde Gerstungen wird das Wasser aus 15 Tiefbrunnen und 2 Quellen gewonnen. Aus einem Tiefbrunnen wird das Wasser mit einer Pumpe über eine Wasserleitung in einen Hochbehälter gefördert.
In einem Hochbehälter, von denen es in der Gemeinde Gerstungen aktuell 7 Stück gibt, wird eine größere Wassermenge gespeichert. So hat zum Beispiel der Hochbehälter Gerstungen ein Fassungsvolumen von 2 x 400 m³. Diese Menge ist identisch mit einem Schwimmbad, das eine Länge von 50 m, eine Breite von 8 m und eine Tiefe von 2 m hat. Bei einer Wassermenge von 100 l, die ein Mensch pro Tag verbraucht, würde diese Menge für 8.000 Menschen reichen. Falls die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung nicht eingehalten werden, muss das Wasser aufbereitet werden. Bei bakteriologischen Grenzwertüberschreitungen wird das Wasser mit Chlor bzw. einer UV-Anlage desinfiziert. Auch andere Aufbereitungsmethoden sind in der Gemeinde Gerstungen im Einsatz.
Meistens liegen die Hochbehälter so hoch, dass das Trinkwasser mit einem ausreichenden Druck (3-6 bar) in den Haushalten zur Verfügung steht. In Ausnahmefällen werden auch Druckerhöhungsanlagen eingesetzt.
Von den Hochbehältern aus liegen Wasserversorgungsleitungen in ausreichender Dimension bis in die einzelnen Straßenzüge. Über diese Wasserversorgungsleitungen wird meistens auch der größte Teil der Löschwasserversorgung sichergestellt. Von diesen Wasserversorgungsleitungen zweigen Hausanschlussleitungen ab und enden meistens in den Kellern der Wohnhäuser. Die gelieferte Wassermenge wird über Wasserzähler erfasst. Vom Keller aus wird das Wasser über diverse Leitungen an die einzelnen Wasserverbrauchsstellen (z.B. Waschbecken, Dusche, Badewanne, Toilette, Spüle, Geschirrspüler) im Haus verteilt.
Damit wir als Gemeindewerke Gerstungen einen Überblick über die geförderten und abgegebenen Wassermengen haben, sind alle Wasserversorgungsanlagen an eine Fernüberwachungsanlage angeschlossen, die es uns erlaubt zu jeder Zeit zu sehen, welchen Füllstand die Hochbehälter haben und welche Wassermengen in die einzelnen Ortsteile abfließen. Mit Hilfe dieser Fernüberwachungsanlage können Unregelmäßigkeiten frühzeitig erkannt und im Anschluss behoben werden. Dies gilt insbesondere für Wasserrohrbrüche, bei denen ansonsten größere Wassermenge ungenutzt weglaufen würden. Um diese Möglichkeit zu gewährleisten, existiert ein Bereitschaftsdienst, der rund um die Uhr erreichbar und einsatzbereit ist.
Um diese Wasserversorgungsanlagen und die Wasserversorgungsleitungen bauen und unterhalten zu können, wird sehr gut ausgebildetes und engagiertes Personal benötigt. Ebenso ist ein hoher finanzieller Aufwand damit verbunden, der über die erhobenen Wassergebühren kostendeckend abgebildet werden muss.
Falls wir Interesse an weiteren Einzelheiten der Wasserversorgung geweckt haben, können Sie sich für Fragen gerne an die Mitarbeiter der Gemeindewerke wenden.

