Die Wacholderheide bei Gerstungen
Ein einzigartiges Flächennaturdenkmal
Die Wachholderheide bei Gerstungen als Flächennaturdenkmal liegt an einem langgestreckten, etwa 25 ° geneigten trockenen Südhang auf mittlerem Buntsandstein. Der größte Teil der Schutzfläche wird von Zwergstrauchheide eingenommen. Die Besenheide (Calluna Vulgaris) besiedelt den flachgründigen Boden und ist über größere Flächen bestandsbildend. Kleinflächig gibt es Übergänge zu anderen Pflanzengesellschaften.
Landschaftsprägend stellen sich zahlreiche Wacholderbüsche dar, die auffallend groß und kräftig wachsen. Auch weitere Straucharten wie Schlehengebüsch, Hundsrose und Weißdorn kommen vor. Im mittleren und östlichen Bereich wird die Heidefläche durch dichte hangparallele Hecken eingerahmt. Als Einzelbäume und Baumgruppen sind Kiefern, verschiedene Obstbäume, Vogelkirschen und Ebereschen vorhanden.
Das Flächennaturdenkmal weicht von der umgebenden, ziemlich intensiv genutzten Landschaft völlig ab und besitzt hohen landschaftsästhetischen Wert. Floristische Besonderheiten sind das Gemeinde Kreuzblümchen (Polygala vulgaris) und das Berg-Sandköpfchen (Jasione montana). Auch die Wildform des Thymians ist vorzufinden. Das Gebiet hat aufgrund seines Reichtums an Gebüschen und Obstbäumen eine artenreiche Vogelfauna aufzuweisen. Es handelt sich dabei überwiegend um typische Heckenbrüter (z. B. Neuntöter).
Der Blütenreichtum der Heideflächen und der Magerrasen ist bemerkenswert und stellt wichtige Nahrungshabitate für Tagfalter, Wildbienen, Hummeln, Wespen, Schwebefliegen und andere Blütenbesucher dar.
Quellennachweis:
Naturschutz im Wartburgkreis, Die Flächennaturdenkmale im Wartburgkeis 1997