Reform der Gerstunger Kindergartenstruktur
Bedarfs- u. Machbarkeitsanalyse der Kitas in der Gemeinde Gerstungen - PROJEKTBERICHT
Seit der Wiedervereinigung gehen die Geburtenzahlen zurück. Trotz einiger Geburtenspitzen in den 2000er und 2010er Jahren lag die durchschnittliche Geburtenrate pro Frau deutlich unter den Werten der DDR. Selbst die zuletzt in der „3. Regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung“ prognostizierten Geburtenraten werden aktuell erneut unterschritten.
Unser Grundproblem: Es werden zu wenige Kinder geboren!
NUR die Kinderzahl ist der relevante Bezugsfaktor zur Refinanzierung der Kindergärten. Daran macht sich der Landeszuschuss, der Beitrag der Eltern und der Finanzierungsanteil der Gemeinde fest. Für 2025 plant die Gemeinde einen Zuschuss von rund 2,2 Millionen Euro in die Kindergärten. Im Jahr 2022 lag dieser Zuschuss noch bei 1,7 Millionen Euro. Wir haben also in nur vier Jahren eine Zuschusssteigerung von rund 500.000 Euro zu verzeichnen.
Wir sind als Gemeinde gezwungen, unsere Kindergartenstrukturen dieser Realität anzupassen. Damit wollen wir folgende Ziele erreichen:
- Stabilität der Kindergartengebühren
- Investitionen konzentrieren und die Qualität der Einrichtungen verbessern
- den Gemeindeanteil zur Kindergartenfinanzierung langsamer wachsen lassen
Die Gemeinde Gerstungen verfügt heute über neun Kindergärten. Bei knapp 9.000 Einwohnern kommen somit auf 1.000 Einwohner ein Kindergarten. Der Durchschnitt im Wartburgkreis liegt bei 0,6 Einrichtungen je 1.000 Einwohnern. Wir haben aktuell 30 Prozent Überkapazitäten im Durchschnitt aller Einrichtungen. Bei einem „weiter so“ wachsen diese Überkapazitäten in den kommenden Jahren auf fast 40 Prozent an.
Ziel des Gemeinderates ist es, die neue Kindergartenstruktur an den prognostizierten Kinderzahlen auszurichten, die verbleibenden Einrichtungen baulich und inhaltlich weiterzuentwickeln sowie die Gebühren auch für die künftigen Eltern auf einem vertretbaren Niveau zu halten. Dieser Prozess ist insbesondere für die Ortsteile schmerzhaft, welche künftig keine Kindergärten mehr vorhalten. Diesem Umstand sind sich Bürgermeister und Gemeinderat bewusst.
Um diesen Prozess fachlich begleiten zu lassen, wurde die Thüringer Aufbaubank (TAB) als Berater mit eingebunden. Sie haben hier die Möglichkeit, den Projektbericht der TAB zu lesen.
Daniel Steffan
Bürgermeister